Fisch des Jahres 2017 – Seesaibling

Seesaibling (Salvelinus umbla)

Der Seesaibling ist ein Relikt aus der letzten Eiszeit: er ist vor ca. 10.000 Jahren aus dem Norden eingewandert.

Bild Seesaibling

Er lebt als Standfisch in kalten, sauerstoffreichen Seen. Die Hauptlaichzeit reicht vom September bis in den Jänner, als Laichplatz ist kiesiger, steiniger Untergrund, mitunter sind auch Bereiche von Bacheinmündungen erforderlich. Während der Laichzeit sind besonders die Milchner auffällig und intensiv gefärbt – ältere Tiere können auch einen Laichhaken ausbilden. Ansonsten besteht je nach Gewässer ein großer Formenreichtum hinsichtlich Größe, Wachstum, Laichplätze und bevorzugter Nahrung.

Wie alle Salmoniden hat der Seesaibling eine langgestreckte Körperform, eine Fettflosse und kleine Schuppen. Der Rücken kann blau- bis graugrün oder braun gefärbt sein, die Flanken sind heller mit runden, hellen Punkten. Der Bauch ist weiß bis gelblich. Charakteristisch ist der leuchtend weiße Saum an den Vorderkanten der paarigen Flossen und der Afterflosse.

Der Seesaibling war bereits im Jahr 2005 als Fisch des Jahres auserkoren; doch die Entscheidung für eine erneute Nominierung liegt darin begründet, dass sich die selbstreproduzierenden heimischen Bestände im letzten Jahrzehnt alles andere als positiv entwickelt haben, und der Seesaibling somit nach wie vor gefährdet ist.

Die Gefährdung des Seesaiblings besteht in einem Verlust von Laichplätzen (z.B. durch zu hohen Nährstoffgehalt – Eutrophierung; Verschlammung), der Gewässererwärmung und einer falschen fischereilichen Bewirtschaftung.

Bild Seesaibling

Mit der alljährlichen Ernennung des „Fisch des Jahres” möchten der Österreichische Fischereiverband, die Landesfischereiverbände und Landesorganisationen der Fischerei unter Mitwirkung des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) und des Bundesamtes für Wasserwirtschaft (Scharfling), die jeweilige Art und dessen Lebensraum ins allgemeine Bewusstsein bringen. Nebst der traditionellen fischereilichen Bedeutung soll vor allem auf die aktuelle Bedrohung der Art und auf die Gefährdung ihres Lebensraums hingewiesen werden.