Geografische Lage

Die Traunseewanne, der Hauptbereich des 1897/99 entstandenen Reviers, liegt in etwa Nord-Süd ausgerichtet am Kalkalpennordrand und einer geologischen Querstörung der Nördlichen Kalkalpen folgend. Sie hat präglaziale Flusstalvorläufer, welche dann in den verschiedenen Eiszeiten jeweils überformt und weiter verändert wurden. Das Nordgebiet des Sees befindet sich nicht mehr im Kalkgebirge eingebettet, sondern bereits im Oberkreide-Flysch. Der Traunsee ist daher ein echter „Talsee“ und mit 25, 65 km² Oberfläche Österreichs zweitgrößter See, der ganz im Bundesgebiet liegt, sowie mit 191 Metern auch der tiefste der Seen mit einem Einzugsgebiet 1 422 km².

Im „Kalkteil“ der Seewanne steilen die Ufer sehr rasch in große Tiefe, sodass sich hier ein sauberer u-förmiger Querschnitt ergibt, im Nordteil, der „Sandsteinzone“, sind vielfach gut entwickelte Uferbänke im Wasser zu erkennen. Namentlich der Nordwestteil ist seicht und folgt anderen Gesetzmäßigkeiten als der tiefe Süden. Im Bereich der Toskana-Halbinsel weist er bis zur Bucht von Altmünster einen sublimnischen Moränenhügel auf.

Eine weitere, spezielle Untiefe liegt vor dem Hollereck, einem beliebten Laichplatz verschiedener Fischarten. Eine eigene Laich-Buchtenbeschreibung aus dem 19. Jahrhundert ist leider verloren gegangen. Der ursprüngliche Schilfbestand ist bis auf kleinere Zonen bei Ort, Altmünster, dem Hollereck und in Winkel weitgehend nicht mehr vorhanden.

Gewässerkunde

Das Hauptgewässer ist der Traunsee, sein Hauptzufluss die Obere Traun (vorrömisch: laufendes Wasser), der Hauptabfluss die Untere Traun. Es gibt aber auch unterlimnische, von Niederschlägen gespeiste, starke Quellen beim Traunstein infolge dessen Karstcharakters. Bis in das Mittelalter floss die Traun zwischen Katarakten aus dem See, daher auch der Name Gmunden (Gemünden). Ost- und westseitig verlaufen kleinere Gerinne von den Wasserscheiden zum See. Ihre Zuflussmengen sind aber im Vergleich zur Traun gering.

Der Traunsee selbst ist in seiner Chemie „mittelhart“ und bis in große, kalte Tiefen sauerstofferfüllt. Biologisch gehört er zu den kalten Voralpenseen vom Typus „Renkensee“. In den siebziger Jahren erfolgte der Bau verschiedener regionaler und kommunaler Kläranlagen, welche die Nährstoffzufuhr verringert haben. Zuletzt kam es 1929, anfangs der vierziger Jahre und 1963 zu einem gesamtheitlichen Zufrieren des Sees. Der Traunsee ist naturwissenschaftlich seit dem 19. Jahrhundert (erstmals 1812) untersucht worden und zählt zu den naturkundlich am besten aufgearbeitetesten Seen Europas. Erste Arbeiten betrafen Wasserthermik und Profilaufnahmen. Letzte Untersuchungen liegen erst aus den letzten Jahren in großer Vielzahl auf fischereibiologischem Bereich vor.

Die Ufervegetation an der Ostflanke des Sees stellt als Besonderheit ein Refugium älterer Pflanzengesellschaften dar, darunter Linden-Reliktwälder. Auf der anderen Seeseite ist dagegen das Hollereck oder Höller-Eck als letzte natürliche Buchtuferlinie für die lokale Flora (Laichkräuter, Seebinse, Schilf) und Vogelwelt unersetzlich.

Aus der Geschichte der Fischerei am Traunsee

Fischernetze zum Trocknen aufgehängt Netzfischen am Traunsee

Die historische Fischerei geht in die mittlere und neue Steinzeit zurück. 909 ist erstmals die Fischerei bei der Reichsabtei Traunsee im heutigen Ort Altmünster als Zubehör genannt. Sie wurde später auf das Nonnenkloster Traunkirchen, den Pfarrhof von Altmünster, die Herrschaften Ebenzweier und Ort aufgeteilt und umfasste am Ende des 18. Jahrhunderts über 80 Fischereiberechtigte. Ein gewohnheitliches Fischrecht, also eine Ordnung der Fischerei, und eine Fischerzeche mit Zechmeister bestand bereits im Mittelalter (1563 beschrieben). Eine neuzeitliche See-Ordnung lag zuerst 1879 und 1913 vor. Derzeit liegt die Zahl der Fischereiberechtigten bei über 50.

Ein Mann Drei Männer in einem Boot

Region und Fischarten

Der Traunsee besitzt als großer Voralpensee eine große Artenvielfalt und zählt zu den stehenden Gewässern der Äschenregion. Der Hauptfisch, die Renke oder Reinanke ist ein sehr gesuchter Tafel- und Räucherfisch. Zwei weitere Vertreter, der Riedling und die Maräne (Große Bodenreinanke) leben ebenfalls hier, zusammen mit Hasel, Seelaube, Seeforelle, Seesaibling, Aalrutte und Perlfisch, in den tieferen Schichten des freien Wassers. Koppen, Elritzen und Rotaugen besiedeln den See ebenfalls schon lange. In der mit Pflanzen bewachsenen Uferzone finden wir neben verschiedenen anderen Weißfischen Schleien und Brachsen, aber auch Flussbarsch und Hecht, während der Zander und der Aal (schon 1879) eingesetzt worden sind. Krebsarten waren nach Auftreten der Krebspest Ende des 19. Jahrhunderts lange verschwunden.

Gewässer

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