Fisch des Jahres 2025 – der Hausen
Der Hausen (Huso huso) ist Fisch des Jahres 2025 (Foto: © C. Ratschan).
Bei manchen Fischen ist es 5 vor 12, beim Hausen ist es 5 nach 12!
Dennoch oder gerade deswegen wurde er zum Fisch des Jahres 2025 gewählt! Er steht stellvertretend für alle europäischen Störartigen, um den äußerst kritischen Gefährdungszustand zu unterstreichen.
Die Donau ist die Heimat von sechs verschiedenen Störarten, wobei alle in ihrem Bestand stark gefährdet bzw. teilweise bereits ausgestorben sind. Durch Überfischung in den vergangenen Jahrhunderten wurden sie in der Oberen Donau beinahe ausgerottet, die Errichtung von Kraftwerken und Staustufen machte den Restpopulationen eine Laichwanderung unmöglich. Im unteren Bereich der Donau wurden mit der Errichtung der Staustufen am Eisernen Tor längere Laichzüge der diadromen Spezies unterbunden (Friedrich, 2009; 2013).
Der Hausen zählt zu den Langdistanzwanderern, welcher vom Schwarzen Meer aus Laichmigrationen bis in die Obere Donau durchführte (Jungwirth et al. 2003). Die früher sehr bedeutenden Laichzüge der weit über 500 kg schwer und durchschnittlich 6 bis 7 m lang werdenden Hausen stellten eine wichtige Nahrungsressource für die Menschen entlang der Donau dar.
Erwachsene Tiere leben im Meer und ziehen zur Fortpflanzung bis zu 2.000 Kilometer die Flüsse hinauf. Die Laichzeit erstreckt sich von April bis Juni bei einer Wassertemperatur von 9 – 17°C. Die Geschlechtsreife wird bei den Milchnern mit 10 – 16 Jahre und bei den Rognern mit 14 – 20 Jahren bei einer Länge von 1,8 – 2,0 m und einem Gewicht von 40 – 60 kg erreicht! Pro Kilogramm Körpergewicht werden 6000 – 7000 Eier produziert. Der Hausen, der auch Beluga-Stör genannt wird, laicht im Abstand von nur 3 – 5 Jahren!
Literatur
- Schmall, B & Th. Friedrich (2014): Die Störarten der Donau – Teil 1: Hausen (Huso huso), Europäischer Stör (Acipenser sturio) & allochthone Störarten. Österreichs Fischerei, Heft 4 (2014), 67. Jahrgang, Seiten 95–109.
- Friedrich, T. 2009: Störartige in Österreich – Chancen und Perspektiven im Freigewässer. Österreichs Fischerei, 62, 250 – 258.
- Hochleithner, M. 1996: Störe – Verbreitung, Lebensweise und Aquakultur. 202 pp. Österreichischer Agrarverlag, Klosterneuburg.
- Zauner, G. 1997: Acipenseriden in Österreich. Österreichs Fischerei, 50: 183-187.
Foto: © C. Ratschan