Der Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) ist Fisch des Jahres 2026

Foto: Clemens Ratschan

Mit 47 Prozent der Stimmen wurde der Schlammpeitzger zum Fisch des Jahres 2026 in Österreich gewählt.

Der im Durchschnitt 20 Zentimeter lange Fisch kam früher außer in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Kärnten in allen Bundesländern vor (Ratschan & Zauner, 2012). Heute gilt er laut der „Roten Liste der Fische (Pisces) Österreichs“ (Wolfram und Mikschi, 2007) als „vom Aussterben bedroht“ (Critically Endangered).

Ein Leben auf dem Schlammgrund

Der ursprüngliche Lebensraum des Schlammpeitzgers sind vor allem naturbelassene stehende bis langsam fließende Gewässer mit Schlammgrund (Käfel, 1993). Dort vergräbt er sich meistens. Ein Schwerpunkt des Vorkommens dieser Art besteht in Ostösterreich. Der ganzjährig geschonte Schlammpeitzger ernährt sich von wirbellosen Tieren (Insektenlarven, Würmern). Er ist nachtaktiv, kann als Überlebenskünstler auch Trockenzeiten überdauern und besitzt die Fähigkeit zur Darmatmung.

Der bis zu 30 Zentimeter lange Körper des Schlammpeitzgers ist bis zu den nach hinten verlagerten Rücken- und Bauchflossen beinahe drehrund. Das unterständige Maul weist 6 Bartfäden am Ober- und 4 Barteln am Unterkiefer auf.

Der Schlammpeitzger kann über 20 Jahren alt werden, die Geschlechtsreife wird mit zwei bis drei Jahren erreicht. In der Zeit von April bis Juli legt das Weibchen 4.500 bis 13.000 (Kouril et al., 1996) klebrige, 1,3 bis 1,5 Millimeter große Eier über Wasserpflanzen ab.

 

Literatur:

Schauer Michael, Ratschan Clemens, Wanzenböck Josef, Gumpinger Clemens, Zauner Gerald (2013): Der Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis, Linnaeus 1758) in Oberösterreich. Österreichs Fischerei, 66. Jahrgang – 2013, Seiten 54–71

 

Gumpinger Clemens, Fischer Andreas, Zuna-Kratky Thomas, Käfel Gerhard (2024). VORPROJEKT: Verbesserter Schutz für den Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) bei Grabenräumungen in den March-Thaya-Auen. Quellehttps://www.noe-lfv.at/download/wissenschaft/MarVpAFiSchlammpeitzger_Bericht.pdf  Seite 15

Fotos: Clemens Ratschan