Studie zur Revitalisierung der Unteren Traun
Für den Abschnitt vom Traunsee bis zur Mündung in die Donau (73 km) wurden das Potential für alle gewässerökologisch wirksamen Maßnahmen erhoben und auf konzeptivem Niveau dargestellt, die unter Wahrung der vitalen menschlichen Nutzungen (Energiewirtschaft, Hochwasserschutz, hochwertige Flächennutzung etc.) ökologisch sinnvoll…
und technisch möglich sind. Dies entspricht dem „maximalen Maßnahmenpotential“ bzw. der Definition des „sehr guten ökologischen Zustands bzw. Potentials“ in natürlichen bzw. erheblich veränderten Wasserkörpern. In der Praxis ergeben sich freilich durch Rahmenbedingungen, insbesondere die Grundstücksverfügbarkeit, Einschränkungen – diese können und sollen aber bei einer Konzeptstudie nicht von vornherein berücksichtigt werden.
Wie sich anhand der Kartierung und fischökologischer Daten zeigt, besteht erheblicher Sanierungsbedarf, um die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen und einen fischereilich attraktiven Fischbestand wiederherzustellen. Andererseits konnte trotz der teilweise sehr intensiven Nutzungen ein bedeutendes Maßnahmenpotential verortet werden.
Kurz zusammengefasst umfassen die wichtigsten Maßnahmen der einzelnen Traun-Abschnitte:
- Traunsee bis Lambach: Sanierung des Geschiebedefizits, lokale morphologische Maßnahmen
- Fließstrecke bis Lambach: Strukturelle Sanierung (Aufweitungen, Nebenarme etc.)
- Staukette zwischen Wels und Linz: staubegleitende, dynamisch dotierte Umgehungsarme und Strukturierungsmaßnahmen in den Stauwurzeln
- Restwasserstrecke an der Mündung: Strukturelle Sanierung (Aufweitung, Laufverschwenkung, Kieszugabe)
Die Ergebnisse dienen als wichtige Grundlage für die weitere wasserwirtschaftliche Planung, vor allem zur Zielerreichung gemäß Wasserrahmenrichtlinie. Sie können aber auch zur Entwicklung von anderen Maßnahmen herangezogen werden (Erhaltungsziele gem. Fauna Flora Habitat-Richtlinie, Ausgleichsmaßnahmen, fischereiliche Bewirtschaftung etc.). Wie Erfahrungen an anderen Flüssen zeigen, wo bereits derartige Studien vorliegen (z.B. Donau, Enns, Salzach), können diese eine erhebliche Katalysatorwirkung haben, und eine wirksame und zeitnahe Umsetzung gewässerökologischer Sanierungsmaßnahmen vorantreiben.
Die Studie „Revitalisierungspotential Untere Traun“ wurde im Auftrag der Oö. Umweltanwaltschaft, mitfinanziert durch den Oberösterreichischen Landesfischereiverband sowie die Oberflächengewässerwirtschaft und dem Naturschutz beim Amt der Oö. Landesregierung, durch die Firma ezb-TB Zauner GmbH, erstellt.
Hier können Sie die Studie als PDF öffnen: