Geografische Lage
Das Fischereirevier Freistadt liegt im nördlichen Teil des Bezirkes Freistadt und im nordöstlichen Teil des Bezirkes Urfahr-Umgebung. Die Fließgewässer sind im Bereich ihres Ursprungs der Quellregion und in der Folge der Forellenregion zuzuordnen. Sie sind alle typische Gewässer der kalkarmen Urgesteinsregion mit der ihr eigenen landschaftlichen Schönheit und zum Teil einzigartigen, sensiblen Biotopen.
Seit 2006 gehört auch das Einzugsgebiet der kleinen Gusen zum Fischereirevier Freistadt. Im Gebiet des Fischereirevieres Freistadt befinden sich 3 Europaschutzgebiete, die auch Einfluss auf die Bewirtschaftung haben.
Fließgewässer nördlich der mitteleuropäischen Wasserscheide
Die Maltsch entspringt bei Sandl, fließt nach Norden und bildet in weiten Teilen die Staatsgrenze zu Tschechien, ehe sie nahe Leopoldschlag Österreich ganz verlässt. Das Europaschutzgebiet Maltsch befindet sich länderübergreifend auf österreichischem und tschechischem Staatsgebiet. Der Oö. Naturschutzbund hat dazu in Leopoldschlag ein Infocenter eingerichtet. Die Tschechische Republik arbeitet auch an der Erhaltung und Wiederbesiedelung der Flussperlmuschel. Nennenswerte Zuflüsse sind der Felberbach und der Mardesbach.
Der Kettenbach entspringt bei Schenkenfelden und verlässt nahe Reichenthal das österreichische Staatsgebiet.
Der Grasslbach und der Granitzbach sind eigenständige Kleingerinne, die bei der Grasslmühle im Gemeindegebiet von Reichenthal nach Tschechien fließen.
Fließgewässer südlich der mitteleuropäischen Wasserscheide
Die Feldaist fließt aus ihrem Quellgebiet westlich des Viehberges zuerst nach Norden und dann Richtung Süden durch das Thurytal, weiter durch Freistadt und an Kefermarkt vorbei. Die wichtigsten Nebengerinne sind Edelbach, Jaunitz, Feistritz und Flanitz.
Das Waldaistflusssystem: Aus dem Einzugsgebiet der Schwemmteiche in Karlstift wird die Schwarze Aist vom Flambach, der die Rosenhoferteiche bei Sandl durchfließt, und später von der Harben Aist gespeist. Nach dem Zusammenfluss mit der Weißen Aist in Weitersfelden trägt der Fluss den Namen Waldaist. Der Stampfenbach mündet im Bereich von Gutau in die Waldaist. Das Waldaisttal gehört dem Europaschutzgebiet (Natura 2000) Waldaist-Naarn an. Aus
fischereilicher Sicht sind vor allem die Flussperlmuschel und die Koppe geschützt. Die Waldaist beheimatet noch die größten Flussperlmuschelvorkommen in Mitteleuropa. Näheres zur Flussperlmuschel ist in den besonderen Projekten des Revieres ausgeführt.
Die Kleine Gusen entspringt nahe Hirschbach, fließt Richtung Süden und trifft nahe Katsdorf mit der Großen Gusen zusammen. Sie bildet teilweise die Grenze zwischen den Bezirken Freistadt und Urfahr-Umgebung. In den Gemeindegebieten von Neumarkt i.M., Alberndorf i.d. Rdmk. und Unterweitersdorf ist sie ein wesentlicher Bestandteil des Europaschutzgebietes (Natura 2000) Tal der Kleinen Gusen.
Teiche
- Flanitzteich bei Kefermarkt
- Frauenteich, Pregartenteich und Weihteich bei Freistadt
- Rosenhoferteiche bei Sandl
- Kronteiche bei Waldburg
- Märchenteich bei Schenkenfelden
- Schlossteich bei Reichenthal
- Hagenbergerteich
- Neumarkterteich
- Försterteich im Gusental
- Steinkellnerteich nahe St. Peter
- Sonnbergerteich nahe Rainbach
Regionen, Fischarten und Bewirtschaftung
Wie schon erwähnt, zählen die Fließgewässer des Revieres Freistadt zur Forellenregion und oberen Äschenregioen mit den dafür typischen Fischarten wie Bachforelle, Koppe, Grundel, Elritze, Schmerle und Bachneunauge. Im Süden des Revieres sind auch das Aitel, die Hasel, die Äsche und der Schneider anzutreffen. Außerdem gibt es noch einige Restpopulationen von Flussperlmuscheln und Edelkrebsen.
Im gesamten Revier erfolgt nach Ansuchen des Bewirtschafters alljährlich ein von der Revierleitung organisierter und durchgeführter Besatz mit vorgestreckten Bachforellenbrütlingen sowie Bachforelle 1+ und Äschen 1+.
Das Fischereirevier Freistadt hat sich eine einheitliche und ökologische Bewirtschaftung der Gewässer mit besonderer Rücksicht auf den Altersaufbau der jeweiligen Populationen zum Ziel gesetzt. Gerade in Zeiten einer starken Beeinträchtigung der Fließgewässer und anderer widriger Umstände ist eine naturnahe Bewirtschaftung unerlässlich. Es wird dadurch der Fortbestand der heimischen Bachforelle und deren Begleitfische gesichert und ein bescheidener Ausfang durch Angelfischer ermöglicht. Bemerkt wird, dass die Forellen bereits mit einer Größe von 15 bis 16 cm geschlechtsreif sind. Seit dieser Bewirtschaftungsform kommen Forellen in den Fanggrößen über 22 cm weitaus häufiger vor.
Die Angelteiche werden zum Großteil von Angelvereinen je nach den Gegebenheiten mit einer Vielzahl von Fischarten bewirtschaftet.
Die Vereine tragen wesentlich zur Kinder- und Jugendarbeit und zum gesellschaftlichen Ansehen der Angler in der Region bei. Natürlich trifft dies auch auf die sonstigen Bewirtschafter von Angelgewässern zu.
Naturschutz
Die ökologische Bewirtschaftung des Revieres sichert allen Tieren wie Graureiher, Fischotter, Eisvogel, Gänsesäger und anderen ein Überleben. Das Fischereirevier Freistadt setzt sich für einen umfangreichen Naturschutz ein, wobei alle am, im und vom Fischwasser lebenden Tiere einen Platz haben müssen. Wir kämpfen aber wie bisher auch weiterhin dafür, dass kein Ungleichgewicht zu Ungunsten des Fischbestandes entsteht. Nach unserer Meinung kann nur ein intaktes Fischwasser die Basis für ein gesamtökologisches Zusammenspiel aller Arten sein.
Kinder- und Jugendarbeit
Die Förderung von Kindern und Jugendlichen wird groß geschrieben. Neben den Jungfischerunterweisungen unterstützt das Fischereirevier Freistadt jährlich zahlreiche Bewirtschafter die Kinderfischen und Jugendfischerlager veranstalten. Neben einer finanziellen Beteiligung für Getränke und Essen bemühen sich Funktionäre und Schutzorgane des Revieres den Buben und Mädchen die Fauna und Flora in und an den Gewässern näher zu bringen. Natürlich wird auch die Weidgerechtigkeit beim Angeln und das Versorgen der Fische groß geschrieben.
Bei Bedarf beteiligt sich das Revier Freistadt gerne an Schulprojekten, die mit Fischerei zusammenhängen. Besonders freut uns auch, dass ein Verein ein spezielles Angeln für geistig benachteiligte Personen, die von der Lebenshilfe Freistadt betreut werden, durchführt.
Besondere Projekte im Fischereirevier Freistadt
Serviceleistungen des Fischereirevieres
Neben der Weiterleitung von Änderungen bezüglich der rechtlichen Belange bei der Bewirtschaftung von Fischwässern und bei der Ausübung des Fischens bietet das Fischereirevier Freistadt noch einige weitere kostenlose Serviceleistungen für seine Mitglieder an:
- Förderung der Jugend/Kinderarbeit durch finanzielle und bei Bedarf auch fachliche Unterstützung von Veranstaltungen wie Kinderfischen oder Fischereiveranstaltungen für Behinderte usw.
- Besatz von juvenilen Bachforellen und Äschen für Fließgewässer.
- Besatzförderung von Angelteichen, die von Vereinen bewirtschaftet werden.
- Fortbildungsveranstaltungen zu aktuellen Themen (Bewirtschaftung, Europaschutzgebiete, Fischotter)
- Beratung in Bewirtschaftungsfragen. (Besatzkonzepte usw.)
- Ursachenermittlung bei Fischsterben.
- Erstellen einer Übersicht über die im Revier erhältlichen Tageslizenzen.
- Förderung von fischereilichen Maßnahmen im Einzelfall auf Antrag.
- Finanzielle Soforthilfe bei Fischsterben durch eigenen Katastrophenfond.
- Kostenlose Elektrobefischungen bei geplanten und akuten Maßnahmen an den Gewässern.
- Beweisaufnahmen und Koordination von Gutachtenerstellungen bei größeren Beeinträchtigungen von Gewässern.
- Bestandsaufnahmen und Biomasseberechnungen in Fließgewässern in begrenztem Ausmaß.
Gewässer
- Feldaist II
- Lasberger Stausee inklusive Feistritz Abschnitt 4 (Wentzel’sche Gutsverwaltung Weinberg)
- Maltsch
- Waldaist
- Pregartenteich / Freistadt
- Weihteich
- Flanitzteich (Wentzel’sche Gutsverwaltung Weinberg)
- Kleiner Rosenhofteich
- Angelteich Rading
- Märchenteich
- Schlossteich bei Reichenthal
- Hagenbergerteich
- Neumarkter Teich